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Globale Studie: Wo Zahnprobleme auf dem Vormarsch sind

By  Franziska Reichel
Mann lächelt mit weißen Zähnen
Schöne Zähne und ein strahlendes Lächeln sind weltweit keine Selbstverständlichkeit.

Die Mehrheit der weltweiten Bevölkerung leidet unter Zahnproblemen. Das ist das Ergebnis einer groß angelegten Studie im Auftrag der globalen Mundgesundheitsmarke Sunstar, im Rahmen derer jeweils 1000 Teilnehmer aus 15 Ländern weltweit befragt wurden.

Lediglich 28% der Studienteilnehmer gaben an, von keinem der weit verbreiteten Leiden wie Karies, Zahnfleischentzündungen oder empfindlichen Zähnen und Zahnfleisch betroffen zu sein. Mit 40% liegen Befragte aus Großbritannien hier klar vorne. Das Schlusslicht bildet dagegen Thailand: Nur einer von zehn Befragten ist frei von Beschwerden und lediglich 5% sind vollumfänglich zufrieden mit ihren Zähnen.

Befragte aus Thailand leiden besonders häufig unter Zahnproblemen

Erstaunlicherweise zählt Thailand dennoch zu den Ländern, in denen die meisten Menschen ihre Zähne regelmäßig mindestens zwei Minuten mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta putzen. Auch Mundspülung kommt bei den meisten der Befragten mindestens einmal täglich zum Einsatz.

Das am häufigsten vorkommende Zahnproblem in Thailand ist dabei Karies (49%). Danach folgen empfindliche Zähne (39%), Halitosis (30%), Zahnfleischentzündungen (26%), Zahnerosionen (25%) und wiederkehrende Geschwüre (13%).

Zum Vergleich: Mit 31% sind empfindliche Zähne in Großbritannien ebenfalls ein häufiges Phänomen. Karies, Halitosis, Zahnerosionen und Geschwüre kommen dagegen deutlich seltener vor.

Welche Zahnprobleme kommen weltweit am häufigsten vor?

Weltweit liegen empfindliche Zähne und Zahnfleisch auf Platz eins der Zahnprobleme, mit denen die Menschen zu kämpfen haben. Insgesamt 30% der Studienteilnehmer gaben an, regelmäßig unter den Symptomen zu leiden. Mit 28% folgt dicht darauf Karies.

Zu den weiteren weltweit am meisten verbreiteten Beschwerden zählen Zahnfleischentzündungen (22%), Halitosis (17%), Zahnerosionen (11%) und Geschwüre (6%).

In Deutschland sind es ebenfalls empfindliche Zähne, unter denen die Bundesbürger am häufigsten leiden (33%). Auf den Plätzen zwei und drei liegen Zahnfleischentzündungen (23%) und Karies (21%). Insgesamt geben 31% der Deutschen an, unter keinerlei Beschwerden zu leiden – damit liegt die Bundesrepublik im internationalen Vergleich im oberen Mittelfeld.

Wo sind Zahnfleischentzündungen besonders weit verbreitet

Am häufigsten treten Zahnfleischentzündungen in Italien (32%), China (31%) und Japan (29%) auf. Dagegen gaben in Argentinien und Mexiko nur jeweils 14% und in Indonesien 13% der Befragten an, unter der weit verbreiteten Krankheit zu leiden. Innerhalb Europas bildet Frankreich das Schlusslicht: Hier klagen nur 16% und somit nur halb so viele Studienteilnehmer wie in Italien über Zahnfleischentzündungen.

Frau lächelt mit weißen Zähnen
Auch das Zahnfleisch muss im Rahmen einer guten Mundhygiene regelmäßig gepflegt werden.

Erstaunlich ist, dass Indonesien zu den am wenigsten betroffenen Ländern zählt. Denn der Studie zufolge reinigen die befragten Indonesier ihre Zahnzwischenräume am schlechtesten – nur 12% verwenden regelmäßig Zahnseide oder Interdentalbürsten.

Allerdings rangiert Indonesien gemäß der Umfrageergebnisse auch bei den Zahnarztbesuchen relativ weit hinten. Es ist daher möglich, dass die Krankheit deshalb oft unerkannt bleibt.

Und wer hat das am besten erhaltene Gebiss?

Die Studie gibt auch Aufschluss darüber, in welchen Ländern die meisten Menschen noch alle ihre eigenen Zähne und keine Füllungen bzw. Implantate haben.

In Deutschland sind das lediglich 16% der Umfrageteilnehmer. Mehr als die Hälfte der Bundesbürger haben mindestens eine Zahnfüllung und rund einer von zehn trägt einen Zahnersatz. Unter den 56- bis 65-Jährigen sind es nur 5%, die noch über alle eigenen Zähne und keine Füllungen oder Implantate verfügen.

Unter den Befragten aus Indonesien sind es dagegen 65%, deren Gebiss sich noch im „Originalzustand“ befindet. Nur einer von vier Umfrageteilnehmern verfügt über eine oder mehrere Zahnfüllungen. Das könnte jedoch auch daran liegen, dass nur 48% der Indonesier regelmäßig zum Zahnarzt gehen.

Warum sind die Unterschiede zwischen den Ländern so groß?

Neben der täglichen Mundhygiene ist es auch die Zahnmedizin, die für große Unterschiede zwischen den verschiedenen Ländern weltweit sorgt. Denn diese ist nicht immer für alle Menschen gleichermaßen verfügbar.

Zwei Kinder lächeln mit weißen Zähnen
Für die Mundgesundheit ist es ungemein wichtig, bereits im Kindesalter Wert auf Zahnpflege zu legen.

So gibt es beispielsweise in Japan ein universelles Krankenversicherungssystem, das allen Bürgern den Zugang zu den meisten zahnärztlichen Untersuchungen und Behandlungen umsonst oder sehr günstig ermöglicht. Jeder öffentlichen Schule ist ein Schulzahnarzt zugeteilt, der Vorsorgeuntersuchungen durchführt und Beratungen vornimmt.

In den Vereinigten Staaten ist Zahnmedizin dagegen komplett von anderen medizinischen Leistungen abgekoppelt. Die meisten Versicherungen übernehmen somit keinerlei Kosten, was vielen US-Amerikanern den Zugang zu einer guten zahnmedizinischen Versorgung erschwert.

In Deutschland ist Zahnmedizin teilweise privatisiert. Die gesetzliche Krankenversicherung deckt lediglich die Grundversorgung ab. Umfangreichere Behandlungen müssen dagegen ganz oder teilweise selbst bezahlt oder im Rahmen einer Zahnzusatzversicherung abgesichert werden.

Weitere Informationen zur Studie von Sunstar

Im Rahmen der Studie wurden mehr als 15.000 Menschen aus Ländern in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien zu ihrer Mundhygiene befragt. Für eine repräsentative Stichprobe wurden dabei zu gleichen Teilen Frauen und Männer im Alter von 18-65 Jahren ausgewählt.


Autor des Artikels
Franziska arbeitet hauptberuflich als Bloggerin und Online Redakteurin. Sie ist spezialisiert auf das Thema Zahngesundheit und unterstützt Dentaly.org seit 2020.
Quellen

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